Kleine Unternehmen, insbesondere aber Einzelunternehmer wollen wie alle anderen Unternehmen auch bei passenden Keywords in Suchmaschinen unter die Top 10 Ergebnisse einer Suche kommen. Schließlich ist dort die Sichtbarkeit am größten und das Potential für Aufträge immens höher als auf allen anderen Seiten eines Suchergebnisses.
Die Anforderung “auf Google besser gefunden werden” habe ich noch von jedem Kunden gehört, wenn es um den Aufbau oder einen Relaunch der Webseite oder eines Online Shops geht. Es ist also bei uns angekommen: eine gute Platzierung in Suchergebnissen kann das Geschäft nachhaltig ankurbeln.
Wie hoch ist der SEO Aufwand für kleine Unternehmen?
Wie viel Zeit und Aufwand ein kleines Unternehmen in die Suchmaschinenoptimierung stecken muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ist die Konkurrenz hier auch gut aufgestellt und betreibt sie professionelle Suchmaschinenoptimierung, wird es aufwändiger als wenn man bei den Keywords, für die man optimieren möchte, nur gegen Foren-Einträge und Pinterest Boards antreten muss.
Auch das Ziel der Suchmaschinenoptimierung spielt hier eine Rolle: will ich nur lokal bekannter werden um mehr Personen auf mein Ladengeschäft aufmerksam zu machen, oder möchte ich überregional oder sogar international gut gefunden werden. Betreiber eines Online Shops wiederum haben ganz andere Aufgaben, hier spielt die Optimierung der im Shop angebotenen Produkte eine große Rolle.
Beginnt man erst, sich mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung auseinanderzusetzen, sollte man sich mindestens 2 bis 3 Stunden pro Woche Zeit für Verbesserungen am eigenen Webauftritt nehmen.
Entdecke deinen SEO-Score
Teste dein SEO Wissen
Beantworte 20 einfache Fragen zu SEO-Aktivitäten und erhalte das Endergebnis sowie Tipps zur Verbesserung deines Rankings.
- Es dauert nur 2 Minuten
- Es ist völlig kostenlos.
- Erhalte sofort dein personalisiertes Ergebnis.
technische SEO für kleine Unternehmen
Setzt man für seine Webseite ein Baukastensystem wie Jimdo, Wix oder andere Anbieter ein, ist man bei der technischen SEO oft in den Möglichkeiten eingeschränkt. Grundsätzlich bieten diese Baukastensysteme allerdings schon eine gute technische Basis bei der nicht mehr viel zu optimieren ist. Hier wird man sich auf die inhaltliche Optimierung fokussieren müssen.
Betreibt man seine Webseite individuell gehostet mit Joomla! oder WordPress, muss man sich hier schon etwas besser in der Technik auskennen. Je nachdem, welche Erweiterungen in der Webseite aktiv sind, kann das gute aber auch schlechte Auswirkungen auf die SEO-Performance der Seite haben.
Bist du dir nicht sicher ob an deiner Webseite etwas technisch optimiert werden muss? Genau für diese Fälle biete ich meinen Website Quick Check an. Danach hast du in jedem Fall Klarheit darüber, wo du als erstes ansetzen kannst um deine Positionierung in Suchergebnissen zu verbessern.
Sollte deine Webseite noch nativ in HTML programmiert sein, wäre die erste SEO-Maßnahme ein Relaunch deines Webauftritts auf eine zeitgemäße technische Basis. In diesen Fällen ist meist keine ausreichende Unterstützung für Mobiltelefone oder Tablets gegeben – ein wichtiger technischer Faktor bei der Bewertung einer Seite für die Platzierung im Google Suchergebnis.
Nur weil eine Webseite am Mobiltelefon angezeigt wird, heißt es nämlich noch lange nicht, dass sie für Mobiltelefone optimiert ist. In meinem Artikel “Was ist responsive Webdesign” habe ich alle Fakten dazu für dich zusammengefasst.
Aber wie messe ich, ob meine Webseite technisch optimiert werden muss oder ob ich hier schon gut unterwegs bin? Hier kommen die Google Pagespeed Insights (auf deutsch: Seitengeschwindigkeits-Einblicke) zum Einsatz.
Google Pagespeed Insights
Mit dem kostenlosen Tool von Google kannst du den technischen Zustand, in erster Linie die Ladezeit, aus SEO-Sicht selbst überprüfen. Du bekommst nicht nur einen Gesamt-Punktestand angezeigt, sondern erhältst auch die Messwerte für die wichtigsten technischen Kriterien, den Core Web Vitals:
- First Contentful Paint
Diese Kennzahl misst die Zeit, bis das erste Element auf der Seite zu sehen ist. - Largest Contentful Paint
Dieser Messwert gibt an, wie lange es dauert bis das größte Element – meist ein Bild – auf deiner Seite geladen ist. - Time to Interactive
Zeit zur Interaktivität – also ab welchem Zeitpunkt der Nutzer auf deiner Seite etwas tun kann. Nicht ganz zufällig ist dieser Messwert ein wichtiger Bestandteil der Core Web Vitals. Hier gilt - Cumulative Layout Shift
Dieser Wert sagt aus, wie lange es dauert bis die Seite vollständig aufgebaut ist und es keine “Sprünge” im Layout gibt, die das Nutzererlebnis negativ beeinflussen können.
Bevor du jetzt deine Seite prüfst, solltest du noch wissen, dass Google hier die Werte für die mobile Version deiner Seite heranzieht. Das macht auch sehr viel Sinn, weltweit gesehen browsen immerhin mehr als 70% aller Nutzer im Internet über das Mobiltelefon. In manchen Branchen sogar weit über 80% aller Nutzer.
Google zieht erst seit dem Frühling 2021 die mobile Bewertung der Ladezeit für dein Ranking heran. Was es mit dieser Änderung auf sich hat, habe ich in meinem Artikel “Mobile First Indexing” übersichtlich für dich zusammengefasst.
Du solltest auch nicht gleich in einen Panik-Modus verfallen, wenn bei deinem Test ein Gesamtergebnis unter 49 Punkten (also in der roten Zone) herauskommt. Google selbst hat mehrfach bestätigt, dass der Inhalt einer Webseite wesentlich wichtiger ist und mehr Punkte im Ranking bringt als die technischen Werte.
inhaltliche SEO für kleine Unternehmen
Ein wichtiger Faktor für die Auslieferung und Sortierung eines Suchergebnisses ist die Relevanz zum Suchbegriff in Zusammenhang mit der Suchabsicht (Search Intent) des Nutzers.
Grob zusammengefasst gibt es drei Absichten, die wir bei einer Google Suche verfolgen:
- Wir wollen uns informieren.
- Wir wollen einen Weg (physisch oder auch zu einer Webseite) finden
- Wir wollen etwas kaufen
Bei der inhaltlichen Suchmaschinenoptimierung müssen wir uns somit darauf konzentrieren, die für den Nutzer bei seiner Suche relevante Information als Antwort zu liefern. Wird eine Adresse gesucht oder möchte jemand einfach nur wissen, was ein bestimmter Begriff bedeutet? Will sich jemand über ein Produkt informieren oder ist die Person schon bereit zum Kauf? Das sind sehr unterschiedliche Suchabsichten die von Google anhand der Art und Weise wie der Suchbegriff eingegeben wird, auch erkannt werden.
Keyword Research
Ein weiterer wichtiger Punkt der bei der inhaltlichen Suchmaschinenoptimierung zu beachten ist, wäre die Anzahl wie oft nach dem Keyword gesucht wird. Es ist natürlich schön, für ein Keyword auf Platz 1 zu landen – nur wenn nie jemand danach sucht wird es nicht den gewünschten Erfolg für das Unternehmen bringen.
Unter Keyword versteht man die Suchphrase, die nicht zwangsläufig aus nur einem Wort besteht.
Das ist auch der Hintergrund, warum alle SEO’s immer auf dem Thema Keyword Research bestehen. Auch wenn Keyword Analyse eine sehr zeitaufwändige Sache ist, es zahlt sich aus hier nicht abzukürzen. Wenn du wirklich eine Top 10 Platzierung mit deinen Inhalten erreichen willst, wird es dir nicht erspart bleiben hier akribische Detailarbeit zu leisten. Tools wie Semrush oder Ahrefs können dir hier wichtige Daten zu Suchvolumen und Keyword-Schwierigkeit und vielen anderen Messwerten liefern. Im Idealfall findest du Suchphrasen die ein großes Suchvolumen und eine geringe Keyword-Schwierigkeit (Keyword Difficulty) haben.
Schreibe mit dem Search Intent im Kopf
Wenn du deine Inhalte nun für Suchmaschinen optimieren möchtest, dann solltest du immer die Suchabsicht des Nutzers im Hinterkopf behalten. Leider sehe ich es heute auch fast täglich, dass Texte auf Webseiten offensichtlich für die Suchmaschine und nicht für den Leser geschrieben sind.
Früher war es ausreichend, den Suchbegriff (meist auch nur ein einzelnes Wort) möglichst häufig in einem Text zu erwähnen. Das ist in Fachkreisen auch bekannt als Keyword-Stuffing. Heute wirkt sich diese Praxis leider negativ auf dein Ranking aus, daher solltest du es unbedingt vermeiden. Schreibe lieber in “natürlichen” Sätzen, wie wenn du jemandem das Thema persönlich erklären würdest.
Der Google Algorithmus ist mittlerweile auch schon so schlau um Synonyme oder Abkürzungen zu erkennen. Das macht es dir leichter, denn auch die Suchenden geben nicht immer nur einen Begriff ein. Oftmals wissen Laien den genauen Fachbegriff noch nicht, daher kann es für dich auch hilfreich sein, deine Fachbezeichnung unter Verwendung von Laienbegriffen zu erklären.
Baue Backlinks zu deinen Inhalten auf
Zur inhaltlichen Suchmaschinenoptimierung gehört auch der Backlink Aufbau. Natürlich könntest du warten bis andere Webseitenbetreiber von sich aus auf dein Angebot verlinken, ich rate meinen Kunden hier aber immer in die Offensive zu gehen und aktiv nach Backlinks zu fragen. Im Blogpost “Was dir Backlinks bringen” habe ich dir einige interessante Informationen zusammengefasst, falls du dich dazu mehr informieren möchtest.
regionale Suchmaschinenoptimierung
In manchen Fällen wird es für kleine Unternehmen erstrebenswert sein, möglichst gut im Local Pack eines Suchergebnisses abzuschneiden. Besonders Dienstleistungsunternehmen, die ihre Leistungen ausschließlich in den eigenen Geschäftsräumlichkeiten erbringen, sollten einen Fokus auf die regionale Suchmaschinenoptimierung legen. Klassische Beispiele solcher Unternehmen wären beispielsweise Frisöre, Floristen, Restaurants und Lokale oder aber auch Handwerksbetriebe.
Möchte man regional gut gefunden werden, bedeutet das nicht nur den Ort auch plakativ auf der Webseite zu platzieren. Hier sollte man feinfühlig optimieren um nicht ein Opfer von Keyword-Stuffing zu werden. Ein Google MyBusiness Eintrag wäre für regionale Suchmaschinenoptimierung schon ein erster Schritt.
Hier ein Beispiel meines Local Pack für den Suchbegriff “Hundesalon”. Probiere hier selbst aus, wie das für dich aussehen würde.
Was kostet Suchmaschinenoptimierung für kleine Unternehmen?
Wir haben uns nun die wichtigsten Kernpunkte wie man SEO für kleine Unternehmen verbessern kann, angesehen. Nun stellt sich die Frage: bist du eher Team “Do-It-Yourself” oder Team “Profi holen”? In beiden Fällen wirst du erfolgreich sein, die Frage ist nur, wie viel Zeit oder Geld du in deine Google Platzierung investieren möchtest.
Kosten “Do-it-yourself”-SEO
Monetäre Kosten hast du in dieser Variante fast keine, du wirst aber sehr viele Stunden vor deinem Laptop / PC sitzen um dir die wichtigsten Kenntnisse anzueignen und das Gelernte dann auch umzusetzen. Selbstverständlich kannst du es auch in dieser Option auf den Platz 1 schaffen, du wirst nur vermutlich etwas länger brauchen bis es soweit ist.
Eine Variante, sich Wissen anzueignen für alle, die gerne selbst tun, sind beispielsweise meine Online Kurse, aber auch in meinen Workshops gebe ich mein Wissen an die Teilnehmer weiter.
Kosten für SEO durch einen Profi
Bei dieser Variante wirst du um eine größere Rechnung nicht umher kommen. Dafür setzt ein Profi das gesamte Wissen und auch alle Kniffe ein um dir möglichst rasch ein gutes Ergebnis zu ermöglichen. Du solltest dir vor der Beauftragung auch im Klaren sein, dass Suchmaschinenoptimierung ein langfristiges Unterfangen ist. In nur ein, zwei Tagen Arbeit werden hier wohl kaum wirkliche Top-Platzierungen erreichbar sein.
Die Kosten sind abhängig von deinem Ziel, das du mit deiner Webseite erreichen möchtest und auch wie die Konkurrenz aufgestellt ist. Wenn dein Unternehmen in einer sehr spezialisierten Marktnische ist, hast du es vermutlich leichter als wenn es für dein Fachgebiet hunderte andere Anbieter auch gibt.
Österreichweit liegen die Stundensätze von SEO-Experten zwischen 90€ und 170€, je nachdem welche Agentur du beauftragst und welchen Umfang deine Webseite hat. (Zum Vergleich: Laut einer Studie der Arbeiterkammer Wien aus dem Jahr 2018 kostet eine KFZ-Mechaniker-Stunde zwischen 90€ und 257€, je nach Type und Schwierigkeitsgrad der Reparatur.)
Der Preisrahmen für Suchmaschinenoptimierung durch einen Profi ist je nach Ziel und Maßnahmen unterschiedlich, du kannst im Mittel von mindestens 500€ bis 1000€ monatlich über den Verlauf von mindestens 6 – 9 Monaten ausgehen, um erste Ergebnisse zu sehen. SEO ist eine langfristige Maßnahme, denn Suchmaschinen wie Google bewerten keine Momentaufnahmen. Nur wer laufend “am Ball bleibt” kann auch langfristig mit SEO erfolgreich bleiben.
Hier musst du dir nun die Frage stellen: um wie viel besser muss ich im Google Suchergebnis platziert sein, um so viel Mehrgeschäft zu machen, dass sich der Profi für dich auszahlt. (Stichwort: Return of Investment!)