Eine Frage die ich sehr häufig gestellt bekomme ist: Wie ich die Zeit finde, neben den Projekten für meine Kunden auch noch Inhalte für meinen eigenen Webauftritt und meine Social Media Kanäle zu erstellen. Meine Antwort dazu ist recht simpel: Ich versuche regelmäßig Evergreen-Content zu veröffentlichen, der erst nach sehr langer Zeit an Relevanz verliert. Evergreen-Content ist ein nachhaltiger Baustein, der in keiner Content Marketing Strategie fehlen sollte. Bei der Erstellung von Evergreen-Content muss man sich auch mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung auseinandersetzen, denn nur dann kann er seine volle Wirkung rasch entfalten.

In diesem Beitrag erfährst du:

  • Was Evergreen Content ist
  • Wieso er so wertvoll für deine Content Marketing Strategie ist
  • Wie du gute Themen für deine Evergreen-Beiträge findest
  • Wie du Evergreen Content Schritt-für-Schritt erstellen kannst
  • Wie du ihn pflegst und aktuell hältst (damit er auch lange Evergreen Content bleibt)
  • Wie du ihn strategisch einsetzen kannst
  • Was häufige Fehler bei der Erstellung von Evergreen Content sind
  • und wann du lieber Trend-Content erstellen solltest.

Was ist Evergreen Content?

Der Begriff “Evergreen” ist die englische Bezeichnung für “Immergrün” und kommt eigentlich aus der Natur. Wie viele Bäume und Büsche auch über den Winter ihre Blätter (bzw. meistens sind es Nadeln) behalten, so ist auch im Content Marketing ein Inhalt, der lange frisch bleibt. Die Bedeutung wurde hier einfach aus der Natur übernommen.

Als Evergreen-Content bezeichnet man alle Inhalte (Blogposts, Videos, Social Media Beiträge, etc.), die möglichst langfristig gültig und relevant sind. Sie bleiben dadurch eine lange Zeit suchbar und können deinen Kanälen monate- oder jahrelang stetigen Traffic und somit Sichtbarkeit bringen. Abgrenzen muss man Evergreen-Content von Trend- und News-Content, beide sind sehr kurzlebig und orientieren sich an aktuellen Themen.

Beispiele für Evergreen Content

Folgende Themen wären gute Beispiele für Evergreen-Content:

  • Merkmale einer B2B-Rechnung in Österreich (Steuerberatung)
  • Was ist Content Marketing? (Content-Marketing Agentur)e
  • Wie hält man das Besteck richtig? (Knigge-Trainerin)
  • 5 Tipps für blühende Balkonpflanzen (Florist, Gartencenter)
  • Die 10 beliebtesten Sehenswürdigkeiten Berlins (Reisebüro)

Typische Formate für Evergreen Content

Evergreen Content eignet sich besonders gut für Anleitungen und Tutorials oder Checklisten, erklärende Inhalte wie Lexika oder ein Glossar. Aber auch Ratgeber und – in bedingtem Ausmaß – Produktvergleiche eignen sich als langfristig gültige Inhalte. Da sich Produkte ständig weiterentwickeln und neuere oder bessere Versionen auf den Markt kommen, muss man diese häufiger überarbeiten oder aktualisieren als beispielsweise Anleitungen oder Tutorials.

Warum ist Evergreen Content so wertvoll?

Langfristig gültiger Content gibt dir die Chance auf ein höheres Google-Ranking durch konstante Relevanz. Damit schaffst du es, deine Besucherzahlen laufend hoch zu halten, ohne ständig bezahlte Werbeanzeigen zu schalten. Idealerweise triffst du mit deinem Evergreen-Content einen (oder mehrere) Suchbegriffe mit hohem Suchvolumen.

Ein weiterer Vorteil von Evergreen Content ist, dass du mehr oder weniger nur einmal einen Aufwand für die Erstellung dieses Inhalts hast aber du langfristig einen Nutzen davon trägst. Er ist somit günstiger als wiederholte Content-Produktion von Trend-Themen oder News-Beiträgen.

Mit gutem Content, der lange aktuell bleibt steigt auch die Chance auf organische Backlinks, deine interne Verlinkung verbessert auch deine interne Website-Struktur und du kannst den “Link-Juice” von einer deiner eigenen Seite so laufend auch auf andere weitergeben.

Last, but not least: Evergreen-Content ist super geeignet, um deinen Social Media Profilen ein stabiles Rückgrat zu bieten. Durch cleveres Content-Recycling von Evergreen-Artikeln lassen sich eine Vielzahl von anderen Inhalten wie Social Media Posts, Videos, Podcast-Episoden, etc. ableiten und weiterentwickeln.

Evergeen Content sollte somit ein verlässlicher Bestandteil deines Marketing-Funnels sein, denn er ist eine gute Grundlage für Lead-Generierung und Positionierung in deinem Fachbereich.

So erkennst du gutes Evergreen-Potenzial

Zeitlosigkeit prüfen

Bevor du Zeit und Ressourcen in die Erstellung eines Evergreen-Contents investierst, solltest du die Langlebigkeit des Themas hinterfragen. Frage dich: Wird dieses Thema auch in einem, drei oder fünf Jahren noch relevant sein? Zeitlose Inhalte behandeln grundlegende Konzepte, dauerhafte Probleme oder immer wiederkehrende Fragestellungen. Themen wie „Produktivität im Homeoffice“, „Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung“ oder „Tipps für besseres Zeitmanagement“ verlieren beispielsweise auch langfristig nicht an Bedeutung. Ein Blick in vergangene Jahre mit Tools wie Google Trends kann dir helfen, zu erkennen, ob das Interesse an einem Thema über längere Zeiträume hinweg stabil geblieben ist.

Zielgruppe verstehen

Langfristig erfolgreicher Content löst ein echtes Problem oder beantwortet eine wiederkehrende Frage deiner Zielgruppe. Analysiere häufig gestellte Fragen in Foren, Social-Media-Kommentaren, Rezensionen oder in Kundenumfragen. Welche Herausforderungen begegnen deiner Zielgruppe regelmäßig? Wo besteht ein wiederkehrender Wissensbedarf? Evergreen-Themen entstehen oft dort, wo sich bestimmte Wissenslücken hartnäckig halten – z. B. bei grundlegenden Prozessen, typischen Fehlern oder häufigen Missverständnissen. Je besser du die Denkweise, Bedürfnisse und Fragen deiner Zielgruppe verstehst, desto relevanter und nachhaltiger wird dein Content.

Suchvolumen analysieren

Um das Potenzial deines Themas besser einschätzen zu können, solltest du relevante Keywords recherchieren und das Suchvolumen prüfen. Tools wie Google Trends zeigen dir saisonale Schwankungen und langfristige Suchentwicklungen. Ahrefs, Ubersuggest oder AnswerThePublic liefern dir ergänzende Einblicke in verwandte Suchanfragen, die Häufigkeit bestimmter Keywords und das Suchinteresse über einen längeren Zeitraum. Achte dabei nicht nur auf hohe Suchvolumina – auch Nischen-Keywords mit geringem, aber stabilem Suchvolumen können wertvoll sein, wenn sie zu deiner Zielgruppe passen und wenig Konkurrenz haben.

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Konkurrenz analysieren

Bevor du deinen Content veröffentlichst, lohnt sich ein Blick auf bestehende Inhalte zu deinem Thema. Welche Beiträge ranken bereits gut? Wie sind sie aufgebaut? Welche Aspekte wurden möglicherweise ausgelassen oder nur oberflächlich behandelt? Analysiere die Stärken und Schwächen dieser Inhalte: Gibt es veraltete Informationen, unklare Strukturen oder fehlende Mehrwerte? Deine Aufgabe ist es, den bestehenden Content zu übertreffen – sei es durch bessere Lesbarkeit, tiefere Fachkenntnis, ansprechendes Design oder zusätzliche Medien wie Grafiken, Videos oder interaktive Elemente.

Content-Audit

Prüfe auch deine eigenen Inhalte: Gibt es auf deiner Website bereits Beiträge, die langfristig gut performen oder sich mit ähnlichen Themen beschäftigen? Ein Content-Audit hilft dir, Potenziale zu erkennen und bestehende Artikel entweder zu aktualisieren, zusammenzuführen oder zu erweitern. Nutze Webanalyse-Tools wie Google Analytics oder die Google Search Console, um zu identifizieren, welche Seiten über längere Zeit konstant Traffic bringen oder regelmäßig über die organische Suche gefunden werden. So baust du auf bestehendem Erfolg auf und stärkst die Autorität deiner Website gezielt.

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So erstellst du Evergreen Content Schritt für Schritt

Recherche

Die Grundlage für starken Evergreen Content ist eine fundierte Recherche. Starte mit einer Zielgruppenanalyse: Welche Fragen stellt deine Zielgruppe immer wieder? Welche Probleme wollen sie dauerhaft lösen – unabhängig von Trends oder aktuellen Ereignissen? Notiere typische Herausforderungen, mit denen deine Leser:innen langfristig konfrontiert sind.

Im nächsten Schritt strukturierst du deine Themenidee in einem Themen-Cluster: Wähle ein zentrales Kernthema (z. B. „E-Mail-Marketing“) und entwickle dazu passende Unterthemen („Betreffzeilen optimieren“, „Automatisierungen einrichten“, „Newsletter-Abonnenten gewinnen“). So kannst du später einzelne Inhalte logisch miteinander verknüpfen und die thematische Tiefe deines Contents steigern.

Keyword-Recherche

Setze bei der Keyword-Recherche auf Begriffe, die dauerhaft relevant bleiben. Tools wie Ahrefs, Ubersuggest oder die Google Search Console helfen dir dabei, zeitlose Keywords mit stabiler Nachfrage zu identifizieren. Achte besonders auf Suchbegriffe, die kein Ablaufdatum haben – z. B. „SEO Grundlagen“ statt „SEO Trends 2024“.

Kombiniere dabei Short-Tail-Keywords (allgemein) mit Long-Tail-Keywords (spezifisch), um sowohl Reichweite als auch gezielte Nutzerintentionen abzudecken.

Struktur & Aufbau

Ein klar strukturierter Aufbau hilft Leser:innen und Suchmaschinen gleichermaßen. Verwende eine durchdachte Gliederung mit sinnvollen Zwischenüberschriften (H2/H3), nutze Bullet Points und Infoboxen, um komplexe Informationen leicht verständlich aufzubereiten.

Vergiss nicht, deine Meta-Tags zu optimieren: Ein aussagekräftiger Meta Title und eine überzeugende Meta Description erhöhen die Klickrate und machen den Mehrwert deines Contents auf den ersten Blick sichtbar.

Inhalte erstellen

Jetzt geht’s ans Eingemachte: Schreibe Inhalte, die tiefgründig, hilfreich und vertrauenswürdig sind. Deine Leser:innen sollen mit dem Gefühl gehen, eine verlässliche Quelle gefunden zu haben. Vermeide oberflächliche Tipps – liefere konkrete Anleitungen, Beispiele und weiterführende Erklärungen.

Wichtig: Verzichte bewusst auf Datumsangaben, konkrete Jahreszahlen oder Inhalte, die schnell veralten könnten. So bleibt dein Beitrag auch in Jahren noch aktuell.

Design & Usability

Ein guter Text allein reicht nicht – auch die visuelle Aufbereitung spielt eine zentrale Rolle. Verwende unterstützende Grafiken, Icons, Infoboxen und Sprungmarken, damit sich Leser:innen schnell zurechtfinden. Achte darauf, dass dein Content mobilfreundlich ist und die Seite schnell lädt. Je angenehmer das Leseerlebnis, desto höher die Verweildauer – ein wichtiger Faktor für langfristigen SEO-Erfolg.

Call-to-Action

Am Ende jedes Evergreen-Beitrags sollte ein klarer Call-to-Action stehen. Überlege dir, was du dir von deinen Leser/innen wünschst: Sollen sie einen weiterführenden Artikel lesen? Deinen Newsletter abonnieren? Den Beitrag teilen?

Ein starker CTA verankert deinen Content tiefer in der Nutzerreise und verwandelt Leser:innen in aktive Kontakte oder Kund/innen.

Evergreen Content pflegen und aktuell halten

Auch Evergreen Content ist nicht vollkommen immun gegen den Zahn der Zeit. Selbst bei zeitlosen Themen können sich Details verändern – sei es durch neue gesetzliche Regelungen, Updates von Tools oder sich weiterentwickelnde Best Practices. Inhalte, die vor zwei Jahren topaktuell waren, können heute veraltet wirken oder sogar falsche Informationen enthalten. Deshalb ist es notwendig, Evergreen-Inhalte regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf zu aktualisieren.

Ein guter Rhythmus für diese Checks liegt zwischen sechs und zwölf Monaten. Dabei solltest du gezielt nach veralteten Informationen suchen, etwa fehlerhaften oder veralteten Screenshots, broken Links oder überholten Beispielen. Auch neue Erkenntnisse oder aktuelle Studien können sinnvoll ergänzt werden, um den Beitrag auf dem neuesten Stand zu halten.

Dabei musst du nicht jedes Mal den gesamten Beitrag neu schreiben. Oft reichen kleine Anpassungen – sogenannte Mini-Updates – aus, um den Inhalt aktuell und vertrauenswürdig zu halten. Das kann ein neuer Absatz, eine zusätzliche Quelle oder eine kurze Korrektur sein. So sparst du Zeit und bewahrst gleichzeitig die Sichtbarkeit deines Contents in den Suchmaschinen.

Transparenz stärkt zusätzlich das Vertrauen: Eine einfache Kennzeichnung wie „Zuletzt aktualisiert am …“ signalisiert Leser:innen, dass sie sich auf die Aktualität der Informationen verlassen können. Das ist besonders bei Ratgeber- oder Anleitungsartikeln ein echter Vertrauensvorteil.

Um gezielt zu erkennen, wann eine Aktualisierung nötig ist, helfen Tools wie Google Analytics und die Google Search Console oder aHrefs. Überwache Ranking-Veränderungen, prüfe, ob wichtige Keywords an Sichtbarkeit verlieren oder ob die Klickrate (Click-Through-Rate, CTR) bei bestimmten Beiträgen sinkt. So erkennst du frühzeitig, wo ein Update sinnvoll sein könnte – und sorgst dafür, dass dein Evergreen Content auch langfristig relevant bleibt.

Evergreen Content strategisch einsetzen

Fixer Bestandteil deines Redaktionsplans

Evergreen Content sollte nicht dem Zufall überlassen, sondern fest im Redaktionsplan verankert werden. Eine bewährte Aufteilung für nachhaltigen Erfolg könnte so aussehen: 50 % Evergreen-Inhalte, 30 % trendbasierte Inhalte und 20 % saisonale Themen. Diese Mischung stellt sicher, dass du dauerhaft Reichweite aufbaust (Evergreen), aktuell bleibst (Trends) und gezielt zu bestimmten Zeiten punkten kannst (z. B. Weihnachten, Black Friday, Branchenevents). So schaffst du eine ausgewogene Content-Strategie, die Sichtbarkeit, Relevanz und Aktualität vereint.

Content-Hubs und Pillar Pages

Evergreen-Artikel eignen sich ideal als Content-Hubs oder Pillar Pages, also als zentrale Anlaufstellen für ein umfassendes Thema. Diese Seiten bieten einen Überblick über ein Kernthema und verlinken strukturiert auf passende Unterseiten, wie etwa Blogbeiträge, Anleitungen oder Checklisten. Das verbessert nicht nur die Nutzerführung, sondern stärkt auch die interne Verlinkung und SEO-Leistung deiner Website. So wird ein Evergreen-Inhalt zum dauerhaften Ankerpunkt, den du laufend erweitern kannst.

E-Mail-Marketing

Auch im E-Mail-Marketing entfaltet Evergreen Content seine volle Wirkung: Baue deine besten Evergreen-Artikel gezielt in deine Willkommensserie oder einen Autoresponder-Funnel ein. So stellst du sicher, dass neue Abonnent:innen auch ältere, aber weiterhin relevante Inhalte zu sehen bekommen – ganz ohne manuellen Aufwand. Besonders hilfreich sind hier praxisnahe Ratgeber oder Problemlösungen, die unabhängig vom Zeitpunkt des Versands einen Mehrwert bieten.

Social Media

Einmal veröffentlicht bedeutet nicht einmalig geteilt. Nutze Evergreen Content regelmäßig für Reposts in Social Media, und variiere dabei die Einstiegspunkte: Verwende Zitate, provozierende Fragen, überraschende Fakten oder Karussell-Posts, um immer neue Blickwinkel zu schaffen. So kannst du denselben Inhalt mehrfach nutzen, ohne redundant zu wirken – und erreichst auch neue Zielgruppen, die beim ersten Mal nicht dabei waren.

Kampagnen auf Evergreen-Inhalte aufbauen

Evergreen-Content ist ein starkes Fundament für Marketingkampagnen. Du kannst gezielt Ads darauf ausrichten, Lead Magnets (z. B. Checklisten, E-Books) damit verknüpfen oder Webinare und Online-Workshops auf Evergreen-Themen aufbauen. So erreichst du konstant Menschen, die sich für ein dauerhaft relevantes Thema interessieren – unabhängig vom Veröffentlichungsdatum. Das sorgt für kontinuierlichen Zustrom und eine bessere Konvertierung deiner Kampagnen.

Häufige Fehler beim Erstellen von Evergreen Content

Falsche Themenwahl

Einer der häufigsten Fehler bei Evergreen Content liegt bereits in der Auswahl des Themas. Inhalte, die zu stark auf aktuelle Trends oder spezifische Zeiträume ausgerichtet sind – wie „Die besten SEO-Tools 2023“ – verlieren schnell ihre Relevanz. Auch extreme Nischen-Themen mit begrenztem Interesse eignen sich nur bedingt. Evergreen-Themen sollten langfristig relevant, breit genug für eine nachhaltige Reichweite, aber gleichzeitig spezifisch und ausführlich genug sein, um echten Mehrwert zu bieten.

Oberflächliche Inhalte

Zeitlose Inhalte brauchen Tiefe. Wer lediglich an der Oberfläche kratzt, bietet wenig Mehrwert und wird weder von Suchmaschinen noch von Leser/innen als vertrauenswürdige Quelle wahrgenommen. Gute Evergreen-Inhalte beantworten nicht nur was, sondern auch warum und wie – mit fundierten Erklärungen, konkreten Beispielen und ggf. weiterführenden Ressourcen. Nur so können dauerhaft Sichtbarkeit und Autorität aufgebaut werden und Sichtbarkeit in Suchmaschinen erreicht werden.

Fehlende SEO-Basis

Auch der wertvollste Inhalt bleibt wirkungslos, wenn er nicht gefunden wird. Häufige SEO-Fehler sind fehlender Keyword-Fokus, unklare oder nichtssagende Meta Titles und Descriptions sowie fehlende Struktur durch Überschriften. Wer Evergreen Content ohne grundlegende Suchmaschinenoptimierung erstellt, verschenkt großes Potenzial. Schon mit einer soliden Keyword-Recherche, sauberen Meta-Daten und einer durchdachten Gliederung kann der Inhalt deutlich besser performen.

Nicht auf die Zielgruppe abgestimmt

Ein häufiger Stolperstein ist die Diskrepanz zwischen Tonalität und Zielgruppe. Wenn du etwa einen Artikel für Einsteiger:innen schreibst, aber mit Fachjargon oder Expertenwissen überforderst, wirst du deine Leser:innen schnell verlieren. Umgekehrt wirkt zu einfach gehaltener Content auf Profis uninteressant. Erfolgreicher Evergreen Content ist immer auf die Wissensstufe, Sprache und Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten.

Vergessene Verlinkungen

Interne Verlinkungen sind nicht nur für die Nutzerführung entscheidend, sondern auch ein wichtiges SEO-Signal. Häufig werden Evergreen-Artikel isoliert erstellt, ohne sie sinnvoll in bestehende Inhalte einzubetten. Das führt zu geringerer Verweildauer, schlechterem Kontextverständnis und verpassten Chancen, verwandte Inhalte zu stärken. Wer gezielt intern verlinkt, steigert nicht nur den Nutzwert des Contents, sondern auch seine Sichtbarkeit und Reichweite.

Evergreen vs. Trend-Content: Wann brauchst du was?

Trend-Content eignet sich hervorragend, wenn du schnell Sichtbarkeit aufbauen oder kurzfristig Aufmerksamkeit erzeugen möchtest. Inhalte rund um aktuelle Ereignisse, Branchentrends oder virale Themen liefern in kurzer Zeit hohe Reichweite – vor allem auf Social Media oder in News-Kanälen. Auch beim Newsjacking, also dem Aufgreifen aktueller Nachrichten mit Bezug zu deiner Marke oder deinem Fachgebiet, kann Trend-Content wirkungsvoll eingesetzt werden. Wichtig ist hier vor allem das Timing: Wer zu spät reagiert, verpasst das Momentum.

Evergreen-Content hingegen entfaltet seine Wirkung langfristig. Er bleibt über Monate oder Jahre relevant, sorgt für kontinuierlichen Traffic über Suchmaschinen und stärkt nachhaltig deine Sichtbarkeit und Autorität. Gut platzierte, zeitlose Inhalte sind besonders wertvoll, da sie auch ohne laufende Promotion stabil performen können.

Die beste Wirkung erzielst du mit einer durchdachten Kombination beider Formate. Trend-Content kann als Einstieg oder Aufmerksamkeitsträger dienen, der Leser:innen zu deinen Evergreen-Artikeln weiterleitet. So nutzt du den Buzz, um langfristig relevanten Content zu stärken. Umgekehrt kannst du Evergreen-Themen mit aktuellen Beispielen, Entwicklungen oder Zitaten anreichern, um sie frischer und zeitgemäßer wirken zu lassen. Diese Verbindung erhöht nicht nur den Nutzwert, sondern zeigt auch deine Aktualität und Fachkompetenz.

Zusammenfassung

Evergreen Content ist eine der wirkungsvollsten Strategien im Content Marketing. Er bietet langfristige Sichtbarkeit, nutzt das volle SEO-Potenzial aus und spart durch seine Zeiteffizienz wertvolle Ressourcen. Statt ständig neue Inhalte zu produzieren, investierst du einmal in Qualität – und profitierst über Monate oder sogar Jahre hinweg davon.

Überlege jetzt, welche Themen in deinem Fachgebiet dauerhaft relevant sind. Welche Fragen stellen deine Kund:innen immer wieder? Wo besteht ein kontinuierlicher Informationsbedarf? Brainstorme gezielt Inhalte, die langfristig Nutzen bieten, und plane diese fest in deinen Redaktionskalender ein. Gleichzeitig solltest du bestehende Evergreen-Inhalte regelmäßig überarbeiten und gezielt in anderen Kanälen erneut verwenden – insbesondere im Social Media Bereich, wo du mit geringem Aufwand neue Impulse setzen kannst.

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Karin Häberle
SEO- und Content Marketing Expertin, Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien

Evergreen Content: Das effektivste Tool im Online-Marketing

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